Corbene

Verbesserte Versorgung für Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz

An Herzschwäche -auch bezeichnet als Herzinsuffizienz- leiden etwa 5% der Bevölkerung in Deutschland. Die Herzschwäche ist eine unzureichende Pumpleistung des Herzens, die zu einer unzureichenden Versorgung mit Blut und Sauerstoff des Körpers sowie zu einem Blutstau in der Lunge und anderen Organen führt.
Eine Unterversorgung mit Sauerstoff kann zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Leistungsminderung im Alltag führen, was die Lebensqualität deutlich herabsetzen kann. Folgen des Blutstaus in der Lunge können Luftnot und in schweren Fällen ein lebensbedrohliches Lungenödem sein. Betroffene Patienten müssen im fortgeschrittenen Stadium der Herzschwäche oftmals im Krankenhaus behandelt werden.

CorBene initiiert eine zwischen Hauärzten und Kardiologen koordinierte Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herzschwäche. Erfahren Sie hier mehr über das Krankheitsbild und die Versorgung im Rahmen des CorBene-Programms.

Was ist Herzinsuffizienz?

Etwa drei bis vier Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer Herzinsuffizienz. Von Herzinsuffizienz spricht man, wenn das Herz zu schwach ist, um ausreichend Blut in die Organe und in den Körper zu pumpen. Diese Organe werden dann ungenügend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die betroffenen Patienten leiden unter Müdigkeit, Atemnot und Leistungsschwäche. Folgen des Blutstaus in der Lunge können Luftnot und in schweren Fällen ein lebensbedrohliches Lungenödem sein.

  • Bei linksseitiger Herzschwäche (Linksherzinsuffizienz) lässt die Pumpleistung nach und das Blut staut sich vor der linken Herzhälfte in die Lunge mit der Gefahr eines lebensbedrohlichen Lungenödems (Wasseransammlung in der Lunge).
  • Bei rechtsseitiger Herzschwäche (Rechtsherzinsuffizienz) staut sich das Blut vor der rechten Herzhälfte in den Organen und in den Geweben des Körpers. Es kommt zu Wasseransammlungen im Körper (z. B. in beiden Beinen, in der Bauchhöhle, in der Leber, usw.).
Wie wird eine Herzinsuffizienz behandelt?

Die Behandlung der Herzinsuffizienz hat das Ziel, Beschwerden zu lindern, das Herz zu entlasten und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
Die Therapie besteht meist aus mehreren Bausteinen:

1. Medikamente

Bestimmte Medikamente helfen dem Herzen, besser zu arbeiten:

  • Wassertabletten (Diuretika): Helfen, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper auszuscheiden – das lindert Atemnot und Schwellungen.
  • ACE-Hemmer, ARB oder ARNI: Entspannen die Blutgefäße und senken den Blutdruck, damit das Herz weniger Kraft aufbringen muss.
  • Beta-Blocker: Verlangsamen den Herzschlag und schützen das Herz vor Überlastung.
  • Aldosteron-Antagonisten: Unterstützen die Entwässerung und wirken zusätzlich schützend auf das Herz.
  • Je nach Bedarf können weitere Medikamente hinzukommen, etwa zur Stabilisierung des Herzrhythmus.

2. Veränderung des Lebensstils

Anpassungen im Alltag können die Behandlung unterstützen:

  • Salzarme Ernährung: Weniger Salz bedeutet weniger Wassereinlagerungen.
  • Regelmäßige Bewegung: Schon leichte Bewegung kann das Herz stärken – aber immer nach ärztlicher Absprache.
  • Rauchen und Alkohol vermeiden: Beides belastet das Herz zusätzlich.
  • Regelmäßiges Wiegen: Plötzliche Gewichtszunahme kann auf Wassereinlagerungen hinweisen – früh erkannt, kann schnell reagiert werden.

3. Geräte und Eingriffe

Wenn Medikamente allein nicht ausreichen, können technische Hilfen notwendig sein:

  • Herzschrittmacher oder Defibrillator (ICD): Unterstützen bei bestimmten Herzrhythmusstörungen.
  • Spezielle Herzschrittmacher (CRT): Koordinieren die Herztätigkeit bei bestimmten Formen der Herzschwäche.
  • Operationen: Wenn verengte Gefäße oder defekte Herzklappen beteiligt sind, können Eingriffe nötig werden.
  • In schweren Fällen: Herzunterstützungssysteme oder Herztransplantation kommen als letzte Möglichkeiten infrage.

4. Regelmäßige ärztliche Kontrolle

Die Behandlung der Herzinsuffizienz muss regelmäßig überprüft und ggf. angepasst werden.

Wichtig: Medikamente nicht eigenständig absetzen oder ändern – immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin halten.

Was können SIE als Patient tun?

Durch eine gesunde, der Krankheit angepassten Lebensweise können Sie dazu beitragen, einem Fortschreiten der Erkrankung vorzubeugen und Ihr Befinden zu verbessern.

  • Kochsalz (Natriumchlorid) bindet Wasser im Körper, achten Sie also auf eine salzarme Ernährung.
  • Achten Sie auf Ihr Körpergewicht. Wenn Sie übergewichtig sind, sollten Sie versuchen, abzunehmen. Nehmen Sie leichte und bekömmliche Mahlzeiten zu sich. Vermeiden Sie schwere Mahlzeiten am Abend. Auch kann es zu Wasseransammlungen im Körper kommen (zum Beispiel in den Beinen, in der Bauchhöhle, in der Leber, usw.). Wiegen Sie sich daher regelmäßig jeden Morgen nach dem Aufstehen und Wasserlassen. Melden Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder Kardiologen, wenn das Gewicht innerhalb von zwei bis drei Tagen um mehr als ein bis zwei Kilogramm ansteigt.
  • Ein regelmäßiges, an Ihre Herzschwäche angepasstes Bewegungsprogramm, zum Beispiel im Rahmen einer Herzsportgruppe, verbessert die Belastungsfähigkeit Ihres Körpers. Ihr Arzt wird Sie hierzu gerne beraten.
  • Rauchen ist sehr schädlich für das Herz, deshalb tun Sie es bitte nicht.
  • Achten Sie auf Ihren Alkoholkonsum. Wenn Ihr Arzt Ihnen eine kleine Menge Alkohol erlaubt, dürfen Sie ein Glas Wein oder zwei Glas Bier am Abend trinken. Bitte nicht mehr!
  • Lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Hausarzt oder Kardiologen untersuchen, beraten und behandeln und nehmen Sie vereinbarte Kontrolltermine pünktlich wahr.
  • Nehmen Sie Ihre Medikamente genau nach der ärztlichen Verordnung ein.

Zusätzliche Informationen und Unterstützung

Die Deutsche Herzstiftung setzt sich für die Aufklärung über Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie für deren Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung ein. Ihr Ziel ist es, die Herzgesundheit der Bevölkerung zu fördern und Patienten sowie Angehörige umfassend und unabhängig zu informieren und zu unterstützen.

Auch zur Herzschwäche bietet die Herzstiftung vielfältige Informationen auf ihrer Webseite unter: herzstiftung.de

Was ist CorBene?

Der Name CorBene setzt sich aus den Wörtern Cor (lat.: Herz) und Bene (ital.: gut) zusammen und steht für eine schnellere und besser aufein- ander abgestimmte medizinische Versorgung für Patienten mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz).

Mit CorBene wird für an Herzinsuffizienz leidende Versicherte der teilnehmenden Krankenkassen eine hohe medizinische Behandlungsqualität gewährleistet.

In diesem Sinne arbeiten in CorBene niedergelassene Hausärzte sowie ambulant tätige Kardiologen eng zusammen. Dadurch wird Patienten eine bessere Behandlung geboten und es werden unnötige Doppeluntersuchungen sowie lästige Wartezeiten vermieden.

CorBene zielt durch optimierte Behandlungspläne darauf ab, dass:

  • Sie nach neuesten medizinischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen versorgt werden,
  • Ihre Belastbarkeit im Alltag zunimmt
  • und sich dadurch Ihre Lebensqualität verbessert
Wie können Sie an CorBene teilnehmen?

CorBene richtet sich an Versicherte der teilnehmenden Krankenkassen, die Herzinsuffizienz leidende. Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig. Wenn Sie am CorBene-Programm teilnehmen möchten, ist eine Einschreibung erforderlich. Die Beratung, Einschreibeunterlagen sowie weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Kardiologen. Ob Ihr behandelnder Arzt zu den Partnern von CorBene gehört, erfahren Sie direkt bei ihm.

Bevor Ihr Hausarzt Sie zum Kardiologen überweist, führt er die notwendigen Voruntersuchungen durch. Die Einschreibung in das Programm nimmt dann der Kardiologe vor.

Eine Liste aller an CoreBene teilnehmenden hausärztlichen und kardiologischen Praxen finden Sie in der CorBene-Arztsuche.

KARDIOLOGEN­SUCHE

Ihre Vorteile auf einen Blick

  • Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Hausarzt und Kardiologe
  • Frühzeitige Einschaltung eines Kardiologen und Terminvergabe innerhalb von 10 Werktagen nach Überweisung durch den Hausarzt
  • Vermeidung von Krankenhausbehandlung durch rechtzeitige Therapieanpassung bei Auftreten von Beschwerden
  • Vermeidung von unnötigen Untersuchungen

Teilnehmende Betriebskrankenkassen

Eine Übersicht aller teilnehmenden Krankenkassen (Stand Juli 2024) finden Sie hier: